Heinrich-von-Gagern-Gymnasium Frankfurt am Main

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Renate Hebauf am Holocaust-Gedenktag zu Besuch in der Aula des Gagern-Gymnasiums

Text:
Hannelore Ochs
Fotos:
Lucas Schütte
Letzte Änderung:
13.10.2016
Verantwortliche/r:
Jonas Diemer

Renate Hebauf am Holocaust-Gedenktag zu Besuch in der Aula des Gagern-Gymnasiums

Am 27.1.2012 fand anlässlich des Holocaust-Gedenktages in der Aula des Gagern-Gymnasiums eine Veranstaltung für die Jahrgangsstufe 13 mit der Journalistin und Buchautorin Renate Hebauf statt. Frau Hebauf stellte ihr Buch "Gaußstraße 14. Ein 'Ghettohaus' in Frankfurt am Main" vor.
Erst einige Jahre nach ihrem Einzug als Studentin in die Gaußstraße 14 im Nordend Frankfurts entdeckte Frau Hebauf, dass dieses Haus von 1941-1944 eines der 300 'Ghettohäuser' in Frankfurt am Main gewesen war. Sie begann mit ihren aufwendigen Recherchen und verfolgte die Lebensspuren der jüdischen Bewohner ihres Wohnhauses. In ihrem daraus entstandenen Buch erzählt sie am Beispiel einzelner Familien die Geschichte der Ausgrenzung, Ausplünderung, Emigration und Deportation von Menschen.
Der Buchvortrag in der Aula war mit Fotografien unterlegt und konzentrierte sich im 1. Teil auf das Schicksal der jüdischen Familie Neuhaus, die seit 1913 im Haus wohnte und deren bürgerliches Leben nach 1933 durch die schrittweise Ausgrenzung und Diskriminierung bis zum Novemberpogrom 1938 systematisch zerstört wurde.

Den Alltag im 'Ghettohaus' schilderte Frau Hebauf im 2. Teil des Vortrages aus der Sicht von Fanny Berlin Krämer, die als Überlebende und Zeitzeugin bei einem Besuch 1986 Frau Hebauf ihre Erinnerungen anvertraute.
Im 3. Teil der Präsentation wurde ein 3-Minuten-Film von Rhein-Main-TV zur Stolpersteinverlegung vor dem Haus Gaußstraße 14 gezeigt, der den Bezug zur Gegenwart und zu Formen des Gedenkens herstellt und die Nachkommen der Opfer zeigt.
Vier Schüler aus den Geschichtskursen von Frau Kerfin und Frau Ochs, die das Buch vorher gelesen hatten, stellten bei dem anschließenden Gespräch mit Frau Hebauf die Einstiegsfragen nach dem persönlichen Bezug zu dieser Arbeit, der Recherche, der gewählten Buchform, dem Umgang mit Zeitzeugen und der Form des angemessenen Gedenkens.

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Diese Fragen sowie die Fragen aus dem Plenum wurden von Frau Hebauf differenziert und eingehend beantwortet.
Dabei bekamen die Zuhörer viele Denkanstöße mit auf den Weg.

Es war eine Veranstaltung, bei der am Schluss alle davon überzeugt waren, dass es ein Gewinn war, daran teilgenommen zu haben und dass "Gaußstraße 14" ein sehr lesenswertes Buch ist.
Eine ausführlichere Darstellung der Veranstaltung mit dem Anschlussgespräch wird im nächsten Jahresbericht erscheinen.

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